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                                   »Sollte ich jetzt weniger Feingefühl haben?«, dachte er und saugte schon gierig an dem Käse, 
                                    zu dem es ihn vor allen anderen Speisen sofort und nachdrücklich gezogen hatte. Rasch 
                                    hintereinander und mit vor Befriedigung tränenden Augen verzehrte er den Käse, das Gemüse 
                                    und die Sauce; die frischen Speisen dagegen schmeckten ihm nicht, er konnte nicht einmal 
                                    ihren Geruch vertragen und schleppte sogar die Sachen, die er essen wollte, ein Stückchen 
                                    weiter weg. Er war schon längst mit allem fertig und lag nun faul auf der gleichen Stelle, 
                                    als die Schwester zum Zeichen, daß er sich zurückziehen solle, langsam den Schlüssel 
                                    umdrehte. Das schreckte ihn sofort auf, trotzdem er schon fast schlummerte, und er eilte 
                                    wieder unter das Kanapee. Aber es kostete ihn große Selbstüberwindung, auch nur die kurze 
                                    Zeit, während welcher die Schwester im Zimmer war, unter dem Kanapee zu bleiben, denn von 
                                    dem reichlichen Essen hatte sich sein Leib ein wenig gerundet und er konnte dort in der Enge 
                                    kaum atmen. Unter kleinen Erstickungsanfällen sah er mit etwas hervorgequollenen Augen zu, 
                                    wie die nichtsahnende Schwester mit einem Besen nicht nur die Überbleibsel zusammenkehrte, 
                                    sondern selbst die von Gregor gar nicht berührten Speisen, als seien also auch diese nicht 
                                    mehr zu gebrauchen, und wie sie alles hastig in einen Kübel schüttete, den sie mit einem 
                                    Holzdeckel schloß, worauf sie alles hinaustrug. Kaum hatte sie sich umgedreht, zog sich 
                                    schon Gregor unter dem Kanapee hervor und streckte und blähte sich. | 
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                                   "Am I less sensitive than I used to be, then?", he thought, and was already sucking greedily at the cheese which had immediately, almost compellingly, attracted him much more than the other foods on the newspaper. Quickly one after another, his eyes watering with pleasure, he consumed the cheese, the vegetables and the sauce; the fresh foods, on the other hand, he didn't like at all, and even dragged the things he did want to eat a little way away from them because he couldn't stand the smell. Long after he had finished eating and lay lethargic in the same place, his sister slowly turned the key in the lock as a sign to him that he should withdraw. He was immediately startled, although he had been half asleep, and he hurried back under the couch. But he needed great self-control to stay there even for the short time that his sister was in the room, as eating so much food had rounded out his body a little and he could hardly breathe in that narrow space. Half suffocating, he watched with bulging eyes as his sister unselfconsciously took a broom and swept up the left-overs, mixing them in with the food he had not even touched at all as if it could not be used any more. She quickly dropped it all into a bin, closed it with its wooden lid, and carried everything out. She had hardly turned her back before Gregor came out again from under the couch and stretched himself.  |