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                                   Die Reise                                         der Karawane war den anderen Tag ohne Hindernis                                         fürder gegangen, und als man sich erholt                                         hatte, begann Selim, der Fremde, zu Muley,                                         dem jüngsten der Kaufleute, also zu                                         sprechen: 
»Ihr seid zwar der Jüngste von                                         uns, doch seid Ihr immer fröhlich und                                         wißt für uns gewiß irgendeinen                                         guten Schwank. Tischet ihn auf, daß                                         er uns erquicke nach der Hitze des Tages!« 
»Wohl möchte ich euch etwas erzählen«,                                         antwortete Muley, »das euch Spaß                                         machen könnte, doch der Jugend ziemt                                         Bescheidenheit in allen Dingen; darum müssen                                         meine älteren Reisegefährten den                                         Vorrang haben. Zaleukos ist immer so ernst                                         und verschlossen, sollte er uns nicht erzählen,                                         was sein Leben so ernst machte? Vielleicht,                                         daß wir seinen Kummer, wenn er solchen                                         hat, lindern können; denn gerne dienen                                         wir dem Bruder, wenn er auch anderen Glaubens                                         ist.« 
Der Aufgerufene war ein griechischer Kaufmann,                                         ein Mann in mittleren Jahren, schön                                         und kräftig, aber sehr ernst. Ob er                                         gleich ein Ungläubiger (nicht Muselmann)                                         war, so liebten ihn doch seine Reisegefährten,                                         denn er hatte durch sein ganzes Wesen Achtung                                         und Zutrauen eingeflößt. Er hatte                                         übrigens nur eine Hand, und einige                                         seiner Gefährten vermuteten, daß                                         vielleicht dieser Verlust ihn so ernst stimme. 
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